Snowdance Independent Filmfestival“ bekommt eine Musik-Festival Schwester! Das „Magic Lake Festival“ startet im September 2017!

Filmemacher Tom Bohn plant für 2017 das dreitägige Pop- und Kulturfestival „Magic Lake“ in Dießen, das ähnlich viele Zuschauer wie der Töpfermarkt anziehen soll. Der Gemeinderat stimmt schon mal zu.

Etwas Vergleichbares hat es im Fünfseenland noch nicht gegeben: ein überregionales, dreitägiges Pop- und Kulturfestival, das jährlich mehrere Zehntausend Besucher anziehen soll. In genau einem Jahr soll das Event erstmals in den Dießener Seeanlagen stattfinden.

Das vierköpfige Organisationsteam um den Dießener Filmemacher, „Tatort“-Regisseur und Produzenten Tom Bohn hat am Montagabend im Marktgemeinderat seine Ideen für „Magic Lake“ vorgestellt – und gleich ein kleines Wunder vollbracht: Alle Mitglieder des Gremiums erklärten sich mit den Plänen einverstanden. Bohn hat in Landsberg bereits drei Mal das „Snowdance“-Festival für Independentfilme organisiert. Er konnte die Gemeinderäte mit einem weitgehend durchdachten Konzept und Offenheit bei skeptischen Fragen überzeugen. Er plane eine kommerzielle Veranstaltung, die sich über Eintrittskarten und Merchandising finanziert. Öffentliche Mittel oder Zuschüsse werden nicht beansprucht, dennoch könne Magic Lake „eine gewisse Herausforderung“ und „am Anfang vielleicht eine Belastung für Dießen“ sein, sagte Bohn.

Er rechne mit Dimensionen wie beim Töpfermarkt, bei dem an den vier Tagen um Christi Himmelfahrt bis zu 55 000 Menschen durch die Seeanlagen strömen. Für die MagicLakePremiere am letzten Sommerferienwochenende 2017 wäre man freilich auch „mit 10 000 Besuchern zufrieden“, so Bohn. Er präsentierte seine „Vision“ mit Ehefrau Julia Bohn, die Kontakte zur künstlerischen Szene im Raum Dießen für das Festival knüpfen soll; Jürgen Farenholtz, der bereits bei der Organisation von Snowdance mitwirkt, und Jörg Lattek, der als Kaffeeröster des „Va Bene“ im Dießener Bahnhof die örtlichen Gastronomie vertritt. Vorgesehen ist ein gemeinsames Zelt mit „Va Bene“ und dem südasiatischen Restaurant „Susanthas“ aus Riederau. Darüber hinaus aber sollen Essen und Trinken Berliner „Food Trucks“ übernehmen, die Kost aus aller Welt ankarren und anbieten.

Auch für das Programm hat Bohn schon konkrete Vorstellungen: Die Berliner Techno-Legende Marusha, die Bananafishbones aus Bad Tölz, und Django 3000 aus dem Chiemgau wollen 2017 am Ammersee auftreten; für 2018 hätten La Brass Banda schon Interesse angemeldet. Nachts sollen Neon-Lightshows, Beamer-Projektionen und Videokünstler das Programm bereichern: „Es kann auch lauter und ein oder zwei Uhr früh werden“, warnte Bohm die Gemeinderäte – die größten Lautsprecher seien aber nicht zum Ort, sondern zum See ausgerichtet. Tagsüber ist Chill-Out angesagt, so sind etwa Yoga-und Music-Workshops, Performances, eine Skulpturenausstellung und ein Poetry Slam vorgesehen; Boule, Basket- und Beachvolleyball und ein Kinderprogramm werden angeboten. Ein Riesenrad soll als „Leuchtturm“ weithin zu sehen sein.

Als Zielgruppe hat Bohn Leute über 25 anvisiert, zu denen auch seine zwei ältesten Töchter gehören, deren Freizeitinteressen ihn zu Magic Lake inspirierten. Als Areal soll der Volksfestplatz nördlich des Bahnübergangs eingezäunt werden, vor der Hauptbühne hätten 6000 Besucher Platz. Allerdings muss das erst noch mit dem „Dießner-Segel-Club“ abgesprochen werden, der dort traditionell zur gleichen Zeit seine Holzboot-Regatta abhält. Auch zum Anmieten von Zelt- und Parkplätzen hat das Team bislang nur Vorgespräche geführt: Es wollte erst das Plazet des Gemeinderats einholen. Dessen einstimmig positives Votum überraschte auch Bohn ein wenig. Er verabschiedete sich mit und unter Applaus: „Super, ich danke Euch.“

 

Quelle: sueddeutsche.de